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Qigong zur Öffnung der Meridiane

29.09.2021 20:17

Qigong zur Öffnung der Meridiane (TongJing XingQiFa 通经行气法)

Das Qigong zur Öffnung der Meridiane (TongJing XingQiFa 通经行气法) ist ein spezielles Qigong. Neben den üblichen positiven - wie gesundheitsfördernden sowie Geist und Körper harmonisierenden Wirkungen - besitzt diese Übungsreihe eine besonders deutliche Wirkung, um die Meridiane durchlässig zu machen und die Qi-Zirkulation zu verbessern. Sie wird aus insgesamt 2 Übungsreihen zusammengesetzt. Die 1. Übungsreihe bestehen aus 15 relativ einfachen Dehn- und Lockerungsübungen, die die Hauptübungen vorbereiten und ergänzen. Einige davon ähneln den im Sport bekannten Dehn- und Lockerungsübungen. Die 2. Übungsreihe besteht aus 8 Übungsfolgen mit Bewegungen, die teilweise recht anspruchsvolle Beweglichkeit und Koordination erfordern, neben der Einleitung und dem Abschluss. Die Übungen dieser beiden Übungsreihen, wurden von Foen Tjoeng Lie – Autor des Buches – aus den verschiedenen in China bekannten Qigong-Systemen ausgewählt. Sie haben unter anderem in der Praxis schon gezeigt, dass sie eine die Meridiane durchlässig machende Wirkung besitzen. Um dies zu verstärken, hat sie der Autor unter Heranziehen seiner langjährigen Praxis- und Lehrerfahrungen modifiziert.

Selbstverständlich bleiben die drei methodischen Grundlagen – Schulung des Körpers, Schulung der Atmung und Schulung des Geistes – als Basis für die o. g. diversen Wirkungen. Jedoch spielen die Methode des DaoYin (导引) im Sinne von Dehnung, Streckung und (Qi)-Führung und der Einsatz von der (inneren) Jin-Kraft (innere Spannkraft 勁) sowie die spiralartige Bewegungsart (ChanQiGong 缠丝功, im Englischen als Reeling Silk bekannt) hierbei eine besondere Rolle. Hervorzuheben ist die gezielte Regulierung des Tonus von den Muskeln und Sehen sowie Bändern, die infolge des dosierten Wechselspiels zwischen An- und Entspannung durch die Anwendung und den Einsatz von diesen drei methodischen Grundprinzipien hervorgerufen wird.

Bekanntlich sind die Meridiane in den Weichteilen (Haut, Unterhautgewebe, Bänder, Sehen und Muskeln) eingebettet. Daher verschafft die Regulierung des Tonus dieser Weichteile (insbesondere von Muskeln, Sehnen und Bändern) die Möglichkeit, diese durchlässig zu machen. Jedoch geht es hierbei nicht darum, die einzelnen Meridiane gezielt oder isoliert zu regulieren oder das Qi-Gefühl besser wahrzunehmen. Vielmehr geht es um eine gezielte Regulierung des Spannungszustandes des ganzen Körpers, so dass die Meridiane insgesamt durchlässiger werden im Vergleich zu vorher und darum, die Qi- und Blutzirkulation zu optimieren. So kann dieses Qigong zur Öffnung der Meridiane helfen, die Praxis unter anderem beim kleinen oder großen Qi-Kreislauf erfolgreicher zu gestalten.

LIE, Foen Tjoeng, geb. 1948 in Indonesien, wurde in Indonesien und China in TCM, Qigong und Taijiquan ausgebildet. Er ist Ausbildungsleiter der Kolibri-Seminare für TCM, Qigong und Taijiquan und Autor mehrerer Bücher über diese Themen. Für den Zeitraum 1999 bis 2002 wurde er vom Guangxi College for TCM in Nanning, Südchina, zum Gastprofessor ernannt.

Seminare und Ausbildungen: www.taiji-qigong-lie.de